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Was ist der Hörsinn und warum ist er wichtig?

… Den Hörsinn könnte man auch mit dem Facettenauge einer Fliege vergleichen: Er sammelt verschiedenartigste Eindrücke aus verschiedenen Richtungen und setzt diese Eindrücke später zu einem stimmigen, scharfen Bild zusammen.

Schon Babys gewöhnen sich im Mutterleib an den Klang der mütterlichen Stimme und erkennen sie nach der Geburt wieder, denn als erstes Organ ist das Innenohr bereits in der 20. Schwangerschaftswoche voll ausgebildet. Ein funktionierendes Gehör ist die Grundvoraussetzung für die eigene Sprachentwicklung. Kinder mit einem Hörverlust haben daher meistens Probleme das Sprechen zu erlernen. …

© pixabay

Hören bedeutet Fühlen und Orientieren

Eine Party ohne Musik oder ein Horrorfilm ohne musikalische Untermalung wären nicht dasselbe: Töne und Geräusche transportieren emotionale Informationen. Sie besitzen Symbolcharakter und sind wichtiger Bestandteil unserer Welt. Anders als beim Sehen, muss das Gehörte erst mit Bildern und Vorstellungen verknüpft werden. Akustische Informationen fordern das Gehirn also stärker heraus als visuelle. …

Die Orientierungsfunktion unseres Hörsinnes spielt … ebenfalls eine große Rolle. Durch unser beidseitiges Hören können wir einschätzen, aus welcher Richtung der Schall eines Geräusches auf unsere Ohren trifft. So wissen wir beispielsweise, von wo uns eine Gefahr droht.

Hören und Kommunikation

Der Hörsinn ermöglicht uns eine Bandbreite an auditiven Wahrnehmungen. Er hilft uns dabei, Geräusche, Töne und Stimmen zu erkennen und daraus passende Reaktionen abzuleiten. Eine der für uns Menschen wichtigsten Funktionen besteht in der Möglichkeit der Kommunikation. Indem Sprache gehört und verstanden wird, können sich Millionen Menschen untereinander austauschen, gesellschaftlich am Leben teilnehmen und Beziehungen aufbauen und pflegen. Menschen, die, aufgrund einer Schwerhörigkeit, kein Sprachvermögen entwickeln konnten kommunizieren in ihrer eigenen Sprache – der Gebärdensprache.

… Die eigene Stimme hören zu können, ist zudem für die persönliche Eigenwahrnehmung von hoher Bedeutung. Wenn wir Tonaufnahmen unserer Stimme hören, empfinden wir sie oftmals als fremd. Das liegt daran, dass Menschen sowohl über die sogenannte Luft- als auch die Knochenleitung hören. Bei Tonaufnahmen fällt der Teil, der über die Knochenleitung übertragen wird, weg.

Hören wir nur das, was wir wollen?

Forscher haben 2013 herausgefunden, wie genau sich unser Gehirn bei bestimmten Hörsituationen verhält: Menschen, die sich auf einer lauten Party mit einem Gesprächspartner unterhalten, können dessen Stimme allein durch Konzentration auf diese hören. Die Stimmen umstehender Personen werden zwar durch Teile des Hörzentrums wahrgenommen, doch durch die Konzentration auf die Stimme des Gesprächspartners können die anderen gehörten Stimmen erfolgreich ignoriert werden.

Auch während wir schlafen ist unser Gehör aktiv. Der Mensch verfügt über eine Art Filter im Gehirn, der Störgeräusche ausblendet. Bei manchen ist dieser Filter aktiver als bei anderen, wodurch sie durch Geräusche nicht so schnell wach werden. …

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Quelle: Christine Lange,

https://www.geers.de/rund-ums-hoeren/hoersinn/

geprüft: 5.12.2022, gekürzt


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Diözese Graz-Seckau

HörBibliothek Graz Mariahilf
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Träger: Pfarre Graz - Mariahilf
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